Klinik



Dieser verdammte Wecker! Warum klingelt der denn jetzt schon?
Mein Blick fällt auf die Uhr und mir wird klar dass ich heute Frühdienst habe.
Da bleibt wohl nichts anderes als aufstehen und unter die Dusche gehen.
Aber erst noch eine Runde kraulen. Meine Katze hat bemerkt dass ich wach bin und ist zu mir ins Bett gesprungen. Ihr gleichmäßiges brummen und schnurren ist direkt an meinem Ohr und schläfert mich wieder etwas ein.
Ok, noch 5 Minuten kraulen aber dann müssen wir aufstehen Molly.
Sie reibt ihren Kopf an mir und legt sich neben mich.
Meine Gedanken gehen auf Wanderschaft und bleiben mal hier, mal dort hängen.
Mit wem habe ich heute eigentlich zusammen Dienst? Wie das Wetter wohl ist?
Hoffentlich nicht zu warm, sonst fragt wieder jeder warum ich eine lange Hose und lange Ärmel anhabe. Das die sich immer um meine Angelegenheiten kümmern müssen.
Der neue Oberarzt ist immer so neugierig.......
Dann aber geht kein Weg mehr daran vorbei aufzustehen.
Nach dem Duschen greife ich mir ein Handtuch und wickele es um meine Haare. Ein zweites, viel größeres um meinen Körper. Schnell sind die Zähne geputzt und mit ein paar Handgriffen ein Hauch von Make up aufgetragen. Wimperntusche und ein leichter rosa Schimmer auf die Lippen und ich bin fertig.
Das Haare föhnen dauert leider seine Zeit, auch wenn ich meine roten langen Locken nur knete. Dann stehe ich vor meinem Kleiderschrank und nehme mir eine frische weiße Hose und einen frischen weißen Kasack aus der Seite wo meine Arbeitskleidung hängt.
Das schöne bei der Arbeit in der Klinik ist ja, dass man nie überlegen muss was man anzieht.
In der Küche trinke ich schnell einen Kaffee, füttere Molly und dann geht es mit meinem kleinen blauen Auto zur Klinik.
Nach dem Abitur habe ich erst studiert aber schnell die Lust daran verloren. Was ich genau in meinem Leben machen wollte war mir nicht klar. Ich habe hier mal gejobbt, dort mal ausgeholfen. Ich brauchte nie wirklich arbeiten. Meine Eltern sind früh bei einem Autounfall verstorben und haben mir reichlich Geld zum Leben hinterlassen. Ich selber hatte immer vor zu heiraten und Kinder zu bekommen. Aber ich traf die falschen Männer. Die letzte Beziehung hat mir dann den Rest gegeben. Warum ich das alles so lange mit mir machen ließ? Ich weiß es heute nicht mehr. Er verbot mir zu arbeiten. Er verbot mir meine alten Freunde. Er war ein sehr erfolgreicher Anwalt, hatte genug Geld und Ansehen. Er sah sehr gut aus. Und gab mir immer wieder das Gefühl nichts Wert zu sein, ihn nicht zu verdienen. Er übte seelische Gewalt aus und zum Schluss auch körperliche. Erst nachdem er meinen Willen und mein Selbstbewusstsein gebrochen hatte, mir Verletzungen und Narben zugefügt hatte, kam mir der Gedanke das ich da raus muss. Aber ich war zu schwach. Ein weiterer Schicksalsschlag in Form einer lebensbedrohenden Erkrankung traf mich. Mein damaliger Freund ließ mich fallen. Eine Begegnung mit einer alten Freundin gab die Wende. Sie half mir, baute mich auf. Sie hatte auch Beziehungen zu dieser Klinik und ich bekam diese Arbeitsstelle. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl selbständig zu leben, meine eigenen Entscheidungen treffen zu können.
Ich hätte nie gedacht dass ich mal so einen Job habe, mich so mit Behinderten Menschen befassen würde. Aber es macht mir immer mehr Spaß.
Die Klinik ist eine Rehabilitations- Klinik für Rückenmarksverletzungen und meine Aufgabe besteht darin, den frisch Verletzten in allen Alltagsdingen zur Hand zu gehen. Das ist vielseitig. Einmal geht es darum Hilfestellung beim Anziehen zu geben. Dann wiederum mit ihnen einkaufen zu gehen oder mal ins Kino. Aber auch einfach zuhören wenn sie erzählten oder mit ihnen zusammen Anträge ausfüllen oder Hilfsmittel anfordern. Eben alles wobei jemand Hilfe braucht aber das Pflegepersonal nicht zuständig ist. Die Bezahlung ist nicht sehr viel, aber ausreichend. Und wie schon erwähnt, bin ich nicht unbedingt auf ein großes Gehalt angewiesen.

Ines, Ines warte doch auf mich. Ich drehe mich um als auf dem Parkplatz der Klinik jemand meinen Namen ruft. Annika kommt zu mir gelaufen.
Wie geht es dir heute Morgen? Ich wusste nicht das du auch Frühdienst hast heute. Sag mal, können wir heute tauschen? Ich soll eigentlich einen Neuzugang in Empfang nehmen aber Herr Krings fragte mich gestern ob ich mit ihm heute Morgen zum Sanitätshaus fahren kann. Sein Sitzkissen ist kaputt. Frag mich nicht was er damit gemacht hat aber das Innenleben quillt heraus. Scheint ein Verarbeitungsfehler zu sein..........
Annika quasselte immer einfach drauf los und ich muss grinsen. Ihr Übermut und ihre quirlige Art sind gewöhnungsbedürftig, kommen aber bei den Patienten gut an.
Vor allem bei Herrn Krings. Er war schon öfter bei uns und die beiden kennen sich schon länger. Sie mögen sich sehr.
Ok, ok, Annika. Kein Problem. Ich übernehme den Neuzugang. Gib mir nur die Unterlagen und ich kümmere mich um ihn. Oder ist es eine Frau?
Nein, ein Mann, Tim Höllerich. Er wird von der Uniklinik in Köln zu uns verlegt. Die Unterlagen gebe ich dir gleich.

Erst mal einen Kaffee und die Unterlagen sichten. Was für ein Mensch kommt denn da zu uns und was hat er hinter sich. Wie ist seine Behinderung, was hat er noch für Fähigkeiten.
Verkehrsunfall, 35 Jahre alt, Bankkaufmann. Querschnitt in Höhe TH 10, komplett. Ein Paraplegiker also. Andere Verletzungen sind ausgeheilt, OP mit Stabilisierung der Wirbel ist vor 4 Wochen gewesen.
Alles ist gut verheilt und es wurden auch schon leichte physio- und krankengymnastische Maßnahmen durchgeführt. Er muss also hier lernen mit seiner Behinderung zu Recht zu kommen, wieder selbständig zu werden.
Warum kommt er erst jetzt in unsere Klinik? Eigentlich operieren wir hier selber und die Leute kommen direkt nach dem Unfall zu uns. Hat die Uniklinik mal wieder selber versucht......
Tim Höllerich soll um 9 Uhr per Fahrdienst zu uns kommen. Ich habe also noch ca 20 Minuten. Dann gehen wir mal schauen wo er untergebracht sein soll.

Nachdem ich das Zimmer gefunden und mich davon überzeugt habe das alles vorbereitet ist, warte ich am Empfang auf den neuen Patienten. Mit Peter vom Empfangstresen scherze ich ein wenig, ich mag ihn. Er ist schon 60 und ein väterlicher Typ. Er versucht mich immer zu verkuppeln aber ich wehre mich erfolgreich.

Dann ist der Fahrdienst da und ich schnappe mir einen unserer Rollstühle. Mal sehen was er schon kann und ob er das umsetzen aus dem Auto schafft.
Unsere Patienten benutzen in den ersten Wochen krankenhauseigene Rollstühle. Erst wenn sie mit ihren verbliebenen Fähigkeiten vertraut sind, helfen wir ihnen einen eigenen Rolli bei ihrer Krankenkasse zu beantragen. Denn bei einem Rolli muss vieles beachtet werden. Er wird dem Fahrer angepasst wie ein Maßanzug. Sitzbreite, Beinlänge, Schwerpunkt alles muss stimmen. Außerdem kommt es darauf an was der Patient möchte. Es gibt so viele Varianten vom flexiblen Falter bis modernen Starrahmen.

Die Türe des Autos öffnet sich und ich beginne mit meiner Begrüßung.
Herzlich Willkommen Herr Höllerich, ich bin Ines Bach und fürs erste ihre persönliche Begleiterin in unserer Klinik.
Mich schauen zwei dunkelblaue Augen an und mir stockt der Atem. Wow, was für ein Mann.
Ein Gesicht wie gemeißelt. Genau so muss ein Mann aussehen. Die Augen sind tief und blau wie ein See und schauen mir direkt in mein Herz. Dunkle Haare fallen ihm ins Gesicht. Für einen Augenblick weiß ich nicht mehr was ich sagen oder tun soll.
Er hat eine ruhige, warme, tiefe Stimme als er mich mit einem einfachen Hallo begrüßt.
Er beginnt seine Beine mit den Händen aus dem Auto auf den Asphalt zu setzten. Ich stelle den Stuhl seitlich zu ihm und frage ob und wie ich ihm helfen kann.
Wieder diese tiefe Stimme. Ich versuche es erst alleine bitte.
Er zieht den Stuhl näher zu sich und versucht sich daran hoch zu drücken. Wie er die Hände hält sehe ich, dass es so nicht richtig klappen wird. Also bin ich zur Stelle als er etwas abrutscht und stütze ihn. Mit meiner Hilfe schafft er es dann in den Stuhl und zieht seine Beine mit den Händen auf die Fußstützen. Er schaut mich wieder an. Danke. Mehr nicht. Aber seine Augen sehen wieder genau in mein Herz.
Verdammt Ines, reiß dich zusammen!
Der Fahrer des Fahrdienstes nimmt sein Gepäck und ich sage ihm, dass er es am Empfang abstellen soll.
Herr Höllerich, ich begleite sie nun erst mal in ihr Zimmer. Ihr Gepäck wird umgehend auch dort hin gebracht. Ich werde Ihnen heute helfen auszupacken und sich hier in unserem Hause zu Recht zu finden.
Ok. Er nickt.
Der Mann ist Einsilbig. Er greift an die Greifräder und setzt den Rolli allein in Bewegung. Also gehe ich neben ihm her. Das habe ich gelernt. Die meisten mögen es nicht wenn man sie schiebt. Es ist ein Stück Selbstbestimmung die man Ihnen weg nimmt.

Im Zimmer angekommen schaut er sich um. Er ist Privatpatient und hat ein Einzelzimmer.
Wir packen zusammen seine Sachen aus. Er ist weiterhin recht schweigsam was mir heute gut zu pass kommt. Denn seine körperliche Anwesenheit verwirrt mich zunehmend.
Berührungen sind für mich wie Stromschläge und sein männlicher Geruch vernebelt mir die Sinne. Ich spüre eine ständige Erregung.
Er ist freundlich zu mir, schaut mir immer wieder tief in die Augen. Ich kann das nicht deuten.
Als es Zeit ist, frage ich ihn ob er mit mir zum Mittagessen gehen mag. Sehr gern. Wieder diese Stimme, sie geht mir durch den ganzen Körper.

Beim Mittagessen kommen wir tatsächlich mal ins plaudern und das ist sehr angenehm. Wir verfallen fast automatisch in ein persönliches Du.
Er erzählt mir wo er arbeitet und das er nebenher an einem Buch schreibt. Er war einige male in Asien und schreibt eine Art Reiseführer oder Reisebericht über Vietnam. Einige Dinge die er dort erlebt hat sind sehr spannend.
Dann wird sein Blick traurig als er sagt, das kann ich jetzt wohl nicht mehr.
Ich spüre seinen Schmerz und weiß dass er noch lange braucht um sein neues Leben zu verarbeiten.
Ich weiß nun auch, dass er in Köln alleine lebt. Seine Familie ist vor Jahren in die Schweiz ausgewandert.
Nach dem Essen besichtigen wir die Klinik und ich zeige ihm wo die verschiedenen Anwendungen stattfinden. Als wir im Schwimm- und Saunabereich angekommen sind fragt er mich sehr erstaunt ob das denn auch jetzt noch machbar ist.
Wenn du in ein paar Monaten hier entlassen wirst Tim, dann bist du auf ein selbständiges Leben vorbereitet. Schwimmen und Sauna gehören zum Leben dazu. Es ist erwiesen das Unterwassertherapie sehr gut ist für die Muskeln und diese wollen wir doch bei dir in Schwung bringe. Es gibt keinen Grund warum du nicht selber schwimmen könntest. Deine Arme sind gesund und werden täglich kräftiger hier. Schon bald kannst du dich damit im Wasser genau so schnell fortbewegen wie vor deiner Lähmung.
Und Sauna ist gut für die Seele. Ich grinse ihn an.
Wenn du meinst Ines, ich glaube nicht das ich mich in einer öffentlichen Sauna nackt den nicht Behinderten Menschen präsentieren möchte.
Ich bin hoffnungslos in diesen Mann verliebt, schießt es mir plötzlich durch den Kopf als er beim wenden des Rollis meinen Arm streift. Wie ein Blitz ist mir diese kleine Berührung durch den Körper gefahren.
Auch Tim schaut mich nach dieser Berührung so komisch an. Ob es ihm ähnlich geht?

Schnell lenke ich ab und frage ihn, ob er eine Internet Verbindung für sein Zimmer benötigt neben dem Telefon. Beides muss beantragt werden und dies möchte ich noch schnell erledigen. Da er beides gern hätte kehre ich in mein Büro zurück und beantrage die Freischaltung der beiden Leitungen. Tim will noch die Termine für die kommende Woche am Empfang abholen und dann in sein Zimmer.
Ich hole noch schnell das Telefon und als ich wieder an Tims Türe klopfe, geht seine Stimme mir wieder durch und durch.
Er liegt auf dem Bett, den Oberkörper an der Rückenlehne aufgerichtet, die Beine liegen lang.
Er hat seinen Laptop auf den Beinen und strahlt mich an. Das ging aber schnell mit dem W-Lan.
Aber klar, ich bin doch von der schnellen Truppe, grinse ich Tim an.
Schau mal, das ist Sam. Ich gehe nah zu ihm ans Bett und er zeigt mir Bilder von seinem Golden Retriever. Ein sehr schönes Tier. Tim erzählt mir, dass er nun bei einem Freund von ihm ist während er in unserer Klinik ist.
Dann kommen weitere Bilder von seinem letzten Urlaub in Vietnam.
Die Bilder zu schauen ist etwas blöd, da ich schräg zu Tim stehe.
Komm doch zu mir aufs Bett, so kannst du viel besser die Fotos anschauen.
Meinst du? Ich schaue ihn zweifelnd an.
Sicher, ich beiße nicht. Tim grinst mich an.
Mein Herz hüpft als ich meine Schuhe abstreife und mich neben ihn aufs Bett ziehe.
Es ist recht wenig Platz für zwei Personen und unsere Körper berühren sich. Mir wird heiß.
Tims Nähe lässt mein Herz so laut pochen das ich Angst habe er hört es. Jede seiner Bewegungen spüre ich und es schießt immer wieder ein heißes Verlangen durch meinen Körper. Verdammt, das geht doch nicht.
Jetzt zeigt er mir Bilder von seiner Wohnung, die er erst im letzten Herbst gekauft hat.
Eine schöne, große, offene Wohnung in der die einzelnen Räume nicht durch Türen abgegrenzt sind, außer im Bad.
Lebst du allein dort oder mit deiner Freundin zusammen? Diese Frage brennt mir auf den Nägeln, ich muss wissen ob er vergeben ist.
Ich habe keine Freundin. Diese Worte sind die schönsten des heutigen Tages.
Und nun bekomme ich auch keine mehr. Damit muss ich mich wohl jetzt abfinden.
Ich schaue ihn von der Seite an. Tim starrt auf den Bildschirm seines Computers. Dort ist ein Bild von ihm. Er steht in Badeshorts vor einem See.
Ganz behutsam nehme ich den Laptop, klappe ihn zu und lege ihn neben das Bett.
Tim, du wirst eine Freundin finden.
Tim schaut mich nun an. Ach ja Ines? Wie denn das? Einen Krüppel wie mich braucht keine Frau. Und warum auch? Ich kann ihr doch eh nichts mehr bieten. Ich bin kaputt, spüre nichts mehr.
Meine Gedanken rasen. Ich weiß genau was er meint, was er mir sagen will. Aber wie mache ich ihm klar, dass es trotz dem noch so vieles gibt zwischen Mann und Frau was er genießen kann. Und was eine Frau auch mit ihm genießen kann und möchte.
Ich lege meine Hand auf sein Bein. Du bist kein Krüppel. Du bist ein attraktiver Mann der eine Behinderung hat. Das ist aber kein Grund keine Freundin zu finden. Du hast noch eine Menge zu bieten.
Was denn Ines? Ich kann ja noch nicht mal deine Hand auf meinem Bein spüren. Und dabei möchte ich das so gern spüren. Er starrt auf meine Hand die auf seinem Oberschenkel liegt.

Du doofe Kuh Ines, berühre ihn da wo er es noch spürt!
Ich sitze so nah neben ihm. Mein Arm berührt allein beim sitzen den seinen.
Ich drehe mich noch etwas zu ihm und lege meine Hand an sein Gesicht.
Das spürst du aber Tim. Meine Finger streicheln etwas Feuchtigkeit von seiner Wange.
Ja.............
Sein Gesicht kommt immer näher und ich habe Angst zu atmen. Vielleicht geht dann dieser magische Moment vorbei oder ich merke, dass ich mir die Magie zwischen uns nur einbilde.
Als seine warmen, weichen Lippen die meinen berühren steht mein Körper plötzlich in Flammen. Ein süßer, vorsichtiger Kuss. Seine Lippen lösen sich und er starrt mich an.
Dann presst er seine Lippen wieder auf meine, jetzt leidenschaftlich. Sein Arm zieht mich eng an sich. Wie wundervoll herb dieser Mann riecht.
Der Kuss schmeckt nach Honig und Zimt und ein wenig nach Schokolade. Wie Weihnachtsplätzchen mitten im Sommer.
Viel zu schnell lösen sich seine Lippen wieder von meinen und ich merke wie mein Körper zittert.
Ines....seine Stimme verstummt und er schaut mich an. Ein Lächeln ist auf seinen Lippen.
Was machen wir hier eigentlich?
Der Mann hat Nerven. Woher soll ich das wissen?
Ich zucke mit den Schultern. Ich muss mich erst räuspern ehe meine Stimme überhaupt ihren Dienst tut. Ich weiß es nicht Tim, aber ich will mehr davon.
Beim nächsten Kuss spüre ich wie auch bei ihm innerlich ein paar Dämme brechen und er sich immer mehr auf das einlässt. Ich streichle sein Gesicht, seine Schultern und knöpfe ihm das Hemd auf. Meine Hand wandert über seine Schultern zu seinem Bauch hinab.
Ines, das geht nicht. Er stoppt meine Hand. Ich kann das nicht mehr.
Ich schaue ihm in die Augen. Tim, du kannst. Du musst es nur zulassen.
Er schüttelt den Kopf. Nein, du verstehst das nicht. Ich kann nicht, es geht nicht. Ich spüre dich am wichtigsten Teil nicht. Er funktioniert nicht mehr.
Tim, ich weiß. Das ist mir auch nicht wichtig. Lass uns probieren, wie und was noch geht. Probiere aus was dir jetzt Spaß macht und Lust bringt.
Mach dir keine Sorgen Tim, auch ich bin nicht perfekt. Schau.
Ich steige vom Bett und ziehe mich aus. Nur im BH und String stehe ich vor Tim.
Das ist selten, dass ein Mensch mich so sieht. Aber ich begreife instinktiv, dass Tim meine körperliche Versehrtheit sehen muss um selber Nähe und Intimität genießen zu können.
Ich stehe vor ihm, Narben bedecken meine Rechte Seite. Schnittwunden, die mein Ex mir beigebracht hat um seine sexuelle Lust zu befriedigen. Brandwunden, wo er Kerzen und Zigaretten ausgedrückt hat.
An meinem Rechten Oberarm sind Narben von Operationen und er kann auch sehen dass mein rechter Busen eine Prothese ist.
Ich lege mich wieder zu ihm Seine Finger streichen über meinen Oberarm.
Leise spreche ich mit ihm. Autounfall mit 12 Jahren, es war lange unklar ob der Arm erhalten bleibt. Meine Eltern starben bei diesem Unfall.
Seine Finger gleiten über meine Schulter zum Beginn des BHs wo die Prothese der Brust anfängt. Brustkrebs vor knapp 3 Jahren. Der Tumor war zu groß um die Brust zu erhalten.
Tim schluckt. Seine Hände wandern meinen Bauch hinab zu meinem Oberschenkel. Die Haut dort ist narbig und hart.
Narben meiner letzten Beziehung, spreche ich wieder leise. Neben seelischen Grausamkeiten konnte er nur selber Befriedigung erlangen in dem er mich ritzte und mit Feuer verletzte. Erst wenn ich vor Schmerz schrie, kam er zum Orgasmus.
Tim ist ganz still, streichelt meinen Körper voller Zärtlichkeit. Ich genieße es eine Weile und ziehe ihm dann sein Hemd aus. Er öffnet selber seine Hose und ich helfe ihm sie auszuziehen.
Dann bin ich wieder dran. Ich öffne meinen BH und lege ihn weg. Auch mein String ist schnell ausgezogen.
Tims Hand liegt oberhalb meiner fehlenden Brust. Darf ich?
Ich nicke. Das fällt mir verdammt schwer denn bis jetzt hat mich noch niemand außer mir selber dort berührt, mich noch nie ein Mann so gesehen.
Vorsichtig berührt er meine Narbe. Er sagt nichts dazu aber ich sehe in seinen Augen wie es in ihm arbeitet.
Ich lasse meine Hände nun über seinen Oberkörper gleiten. Meine Finger verweilen an seinen Brustwarzen die sich sofort aufstellen. Ein leises Stöhnen kommt von Tim.
Wow, die sind ja viel empfindlicher als früher grinst mich Tim an. Ich küsse ihn wieder und diesmal ist die Leidenschaft nicht zu übersehen. Meine Lippen wandern an seinem Hals entlang und umschließen seine Nippel. Leicht sauge ich an ihnen und spüre seine Erregung. Er atmet hörbar schneller.
Meine Hände streicheln nun weiter an seinem Bauch entlang, über dem Bauchnabel schon hält er meine Hände auf.
Ich spüre das nicht mehr. Ich nicke. Darf ich trotzdem weiter streicheln?
Er lässt meine Hände wieder los und schaut genau was ich mache. Ich streichle weiter, hinunter zum Bund seiner Unterhose. Mein Mund folgt meinen Händen küssend.
Langsam schiebe ich seine Unterhose hinunter und streife sie über seine Beine ab.
Sein Penis liegt schlaff auf der linken Seite, er ist nicht rasiert. Die Vorhaut ist nicht sehr lang, man kann die rosa Spitze sehen. Seine Hoden sind prall und rund, genau so wenig klein wie sein bester Freund. Sein Penis ist lang und dick.
Ich schaue ihn an und empfinde Lust ihn zu streicheln. Da er schlaff ist, ist er für mich auch nicht bedrohlich.
Wenn ich bei meinem Ex den harten Schwanz sah, hatte ich nur noch Angst, denn ich wusste was an Gewalt auf mich zu kam.
Hier liegt Tims Penis wunderschön vor mir und ich lasse meine Finger über ihn gleiten. Er ist warm und zart. Tim schaut genau was ich mache.
Ich nehme den Penis in die Hand und ziehe die Vorhaut straff zurück. Meine Nägel lasse ich über seine Eichel kratzen. Ich knete dabei seinen Schafft ganz fest, wichse ihn kräftig.
Dabei schaue ich Tim an, denn ich habe etwas in seinen Augen gesehen. In seinem Gesicht erkenne ich eine Gefühlsregung. Er starrt auf mein Tun. Ines, ich spüre etwas. Ich weiß nicht was, aber ich spüre irgendetwas.
Ist es angenehm?
Ja, ja. Es ist sehr angenehm. Ganz leicht nur, ganz tief. Aber es ist da und es ist toll. Tim strahlt mich an.
Ich habe viel gelesen darüber, dass jeder Querschnitt anders ist, sich anders auswirkt. Und dass genau so etwas passieren kann, dass ein Mann etwas in Extase an seinem Penis spürt. Ich hatte es gehofft für Tim und das er es mir gerade bestätigt spornt mich an.
Ich lege mich so neben ihn, das er an meine unteren Regionen kommt und ich ihn weiter am Schwanz verwöhnen kann. Tim nimmt dieses unausgesprochene Angebot sofort an und seine Finger tasten zwischen meine Beine. Ich bin rasiert und er streichelt die weiche Haut meiner Schamlippen.
Seine Berührungen lassen sofort meinen Saft fließen. Er hat leichtes Spiel als er mit seinen Fingern in mich eintaucht. Ich stöhne erregt auf. Tim ist sehr zärtlich und weiß offensichtlich was mir gut tut. Er beugt sich vor und lässt seine Zunge an meine Klitoris vorbei lecken.
Oh.....ein lautes Stöhnen kommt diesmal über meine Lippen.

Unterdessen habe ich mich weiter über seinen Schwanz her gemacht. Ich habe mich jetzt daran gewöhnt das ich hart und nicht zärtlich sein muss. Meine Zähne reiben über seine Eichel und meine Hände kneten fest seine Eier. Tim quittiert meine härtesten Aktivitäten in dem er stöhnt oder mich auffordert genau so weiter zu machen. In seinen Augen steht jetzt eindeutige Lust.
Seine Finger und vor allem seine Zunge an meiner Klitoris machen mich schier wahnsinnig.
Ich laufe regelrecht aus vor Geilheit und Tim hat nun zwei Finger in meine Lusthöhle versenkt und ... mich in einem ruhigen, gleichmäßigen Tempo. Sein Daumen reizt meine Klit während seine Zunge mittlerweile an meiner Rosette ist. Immer wieder versucht sie in mein Poloch zu gelangen.
Diese Behandlung halte ich nicht lange durch und spüre schnell wie sich meine Erlösung anbahnt. Zu lange hatte ich keinen Sex mehr um jetzt die Kraft aufzubringen dem Orgasmus entgegen zu wirken.
Mein Unterleib krampft sich zusammen und entlädt zuckend einen heftigen Orgasmus. Tim hält mit seinen Fingern und seiner Zunge dem zucken stand und verlängert so meinen Genuss.
Zärtlich reibt er meine Klitoris weiter bis mein Körper die Entspannung nach dem Orgasmus erreicht hat.
Nur kurz habe ich während meines Orgasmus mein Verwöhnprogramm für Tim unterbrochen. Jetzt mache ich weiter und Tim schaut genau zu was ich mache. Schon bald schließt er aber die Augen und ist ganz in seinen neuen Empfindungen gefangen. Seine Hand tastet nach meiner und wir ... seinen Schwanz gemeinsam hart und schnell als er plötzlich aufschreit. Er reißt die Augen auf und stöhnt laut als seine Beine in wildes zucken verfallen.
Ich setzte mich auf seine Beine, die so natürlich nicht mehr ausschlagen, aber sein Körper zittert und bebt während ich weiter seinen Penis wichse.
Tim atmet schwer und nur langsam beruhigt er sich wieder. Er nimmt meine Hand von seinen Genitalien und zieht mich zu sich in seine Arme. Zärtlich küsst er mich.
Was zum Teufel ist das. Er sieht auf seine immer noch ausschlagenden Beine. Das sind Spastiken Tim. Und ich nehme mal an das du einen Orgasmus hattest.
Ich kann mir ein zufriedenes Grinsen nicht verkneifen.
Ines, das war der Wahnsinn. Ich kann die Gefühle nicht beschreiben, aber ja, das war wohl eine Art Orgasmus. Irgendwas ist plötzlich in mir explodiert. Mein Hirn hat die totale Entspannung zugelassen. Das war irre. Auch er strahlt mich an.
Hat dir etwas gefehlt Ines? War es für dich auch ohne steifen Schwanz ok?
Jetzt muss ich lachen. Tim, es war mehr als Ok. Gerade weil du keinen steifen Schwanz vorweisen konntest war es für mich der Himmel auf Erden.
Ich küsse ihn, dann schaue ich in seine Augen. Und ich will mehr davon Tim, viel mehr.
Tim nickt sehr glücklich. Ich habe mit so etwas nicht gerechnet Ines. Seit dem Unfall habe ich mir immer wieder gesagt, dass Sex jetzt nicht mehr möglich ist, dass ich ohne Sex leben muss ab jetzt. Vor dieser Klinik, vor den kommenden Monaten hier hatte ich schreckliche Angst. Ich hatte Angst vor meinem Leben mit dieser verdammten Behinderung und das ich für immer allein bin dadurch. Und dann zeigst du mir am ersten Tag hier dass es doch noch Dinge gibt die ein Leben lebenswert machen.
Ich hoffe, dass diese Behandlung nicht jeder neue Patient von dir bekommt?
Sein Grinsen wird immer breiter.
Hm, bis jetzt noch nicht. Aber vielleicht sollte ich nach dieser wundervollen Erfahrung dazu übergehen........
Wag es dich, du Hexe. Schnell verschließt er mir den Mund mit einem zärtlichen Kuss.

Keine Kommentare: